Divertikulitis

Was ist eine Divertikulitis, was sind die Ursachen?

Divertikel sind sehr dünne und kleine Ausstülpungen der Darmwand, die sich nicht aktiv entleeren können wie der übrige Darm. Die Divertikel bestehen nicht von Geburt an sondern entwickeln sich im Laufe des Lebens mit zunehmendem Lebensalter und mit ganz unterschiedlicher Ausprägung und Anzahl. Es ist bekannt, dass Menschen in den Industrienationen im Vergleich zu Menschen in Entwicklungsländern häufiger Divertikel ausbilden und daran erkranken. Man vermutet eine Ursache in der Ernährung, die in Industrieländern erheblich weniger Ballststoffe enthält. Gehäuft treten Divertikel vor allem im S-förmigen Dickdarm auf. Das bloße Vorhandensein von Divertikeln ohne Beschwerden hat aber keinen Krankheitswert.

Als Folge der fehlenden aktiven Entleerungsfunktion dieser Ausstülpungen können Kotverstopfungen in den Divertikeln entstehen. Dadurch können sich Entzündungen ausbilden, indem Bakterien in die Darmwand eindringen. Diese Entzündung (Divertikulitis) kann immer wiederkehren, jedoch ist derzeit nicht klar, welche Auslöser dafür in Frage kommen. Die Entzündungen können in ganz unterschiedlicher Stärke ausgeprägt sein.


Was sind typische Krankheitszeichen der Divertikulitis?


Das häufigste Symptom ist ein Schmerz im linken Unterbauch. Wenn der S-förmige Darm entzündet ist, schwillt die Darmschleimhaut an und verengt die Darmpassage. So können Stuhlentleerungsstörungen auftreten, die sich manchmal als eine längere Zeit anhaltende auffallende Verstopfung, aber auch als Durchfälle, Blähungen oder vermehrte Windabgänge bemerkbar machen können.

Immer wiederkehrende Entzündungen können zu größeren Eiteransammlungen (Abszessen) im kleinen Becken führen.

Seltener kommt es bei länger anhaltenden Entzündungen zu einer Verbindung zwischen dem Dickdarm und der Harnblase. Das kann sich darin bemerkbar machen, dass unwillkürlich Luft aus der Harnröhre entweicht und häufige Harnwegsinfekte auftreten.

Der gefährlichste Verlauf der Entzündung ist der Darmdurchbruch mit einer nachfolgenden Bauchfellentzündung. Gefahr droht, wenn die Schmerzen trotz Behandlung nicht nachlassen, wenn zusätzlich Fieber auftritt und der Bauch hart wird. Dann sollte umgehend ein Krankenhaus aufgesucht werden.


Welche Untersuchungen sind zur Diagnosestellung bei einer Divertikulitis erforderlich?

Bei akuten Beschwerden ist die fachkundige Untersuchung durch einen erfahrenen Arzt wegweisend. Die Diagnostik wird dann durch eine Blutentnahme, eine Ultraschalluntersuchung und eine Röntgenaufnahme des Bauches komplettiert.

Wenn keine sofortige Notfalloperation notwendig ist, bleibt Zeit, um eine Computertomographie des Bauches und kleinen Beckens anzufertigen, die die Diagnose und das Ausmaß der Entzündung sichert. Eine weitere wesentliche Untersuchung zur Stellung der Diagnose und zur Planung der Behandlung bei chronischen immer wiederkehrenden Divertikelerkrankungen ist eine Röntgenuntersuchung nach Gabe eines Kontrastmitteleinlaufs (Kolon-Kontrasteinlauf). Vor geplanten Operationen ist zudem eine Spiegelung des Mastdarms (Rektoskopie) durch einen Chirurgen erforderlich.

Ein Großteil dieser Untersuchungen kann ambulant durchgeführt werden. Wenn die schriftlichen Befundberichte oder Röntgenbilder mitgebracht werden, müssen diese Untersuchungen selbstverständlich nicht wiederholt werden.


Welches Ziel hat die chirurgische Behandlung und welche Operation wird durchgeführt?

Im Vordergrund sämtlicher therapeutischer Bemühungen steht das Ziel, die Entzündung einzudämmen und eine Notfalloperation zu vermeiden. Das geschieht, wenn keine zwingenden Gründe für eine Operation vorliegen, durch eine vorübergehende Ernährung mit Hilfe von Tropfinfusionen und die Gabe von Antibiotika. Eine Operation sollte möglichst nach Abklingen der akuten Beschwerden durchgeführt werden. Das Ziel der operativen Therapie ist die Entfernung des erkrankten Darmabschnittes, nicht aber des gesamten Dickdarms. Der entfernte Darmabschnitt ist etwa 25 cm lang. Die Ausdehnung der Resektion wird mit jedem Patienten vor der Operation ausführlich besprochen. Die beiden verbliebenen Darmenden werden nach Entfernung des befallenen Darmabschnittes durch eine Naht miteinander verbunden. Die Operation wird in der Regel in der minimalinvasiven Technik unter videoendoskopischer Kontrolle über mehrere kleinere Schnitte durchgeführt.

Bei fehlender Übersichtlichkeit oder einem großen Befund sollte der erkrankte Darmabschnitt durch einen etwa 20 cm langen senkrechten Hautschnitt in der Mitte des Bauches entfernt werden. Welche Operationstechnik sinnvoll ist entscheidet der Chirurg gemeinsam mit jedem einzelnen Patienten individuell. Die Operation dauert zwischen 1 und 3 Stunden. Nur bei komplizierten Notfalleingriffen ist in der Regel ein künstlicher Darmausgang erforderlich.


Was ist zur Operationsvorbereitung erforderlich?

Voraussetzung für eine komplikationslose Heilung nach einer Dickdarmresektion ist eine sorgfältige Vorbereitung des Patienten.

Dazu gehört neben allgemeinen Maßnahmen zur Verbesserung der Herz- und Lungenfunktion (Verzicht auf Zigarettenrauchen, Atemübungen mit dem speziellen Atemtrainer, Treppensteigen) vor allem die vollständige Stuhlentleerung aus dem Dickdarm. Dies geschieht spätestens am Vortag vor der Operation mit Hilfe einer besonderen Trinklösung.

Außerdem wird die Bauchhaut mit Hilfe einer Creme von Haaren befreit.

Welche Komplikationen sind nach einer Darmresektion möglich?

Alle möglichen Komplikationen und das Risiko, dass sie auftreten, werden mit dem Patienten vor der Operation ausführlich besprochen.

Über den unmittelbaren Erfolg der Operation entscheidet, ob die Naht der beiden verbliebenen Darmenden (Anastomose) problemlos verheilt. Eine seltene Fehlheilung dieser Darmnaht kann zum Austritt von bakterienbesiedeltem Stuhlgang in die Bauchhöhle und so zu einer Bauchfellentzündung führen. Eine derartige Bauchfellentzündung kann lebensbedrohliche Folgen haben.

Aus diesem Grund ist die Herstellung der Darmnaht ein hoch standardisierter und mit äußerster Präzision durchgeführter Teil der Operation. Der Bruch der Darmnaht ist glücklicherweise sehr selten. Da auch bei der Operation an einem sehr gut gereinigten Darm immer noch Bakterien in die Bauchhöhle gelangen, achten die Stationsärzte nach der Operation besonders auf die Zeichen einer Wundinfektion. Weitere Komplikationen, die bei jedem Eingriff an einem Organ der Bauchhöhle auftreten können, sind Nachblutungen, Verletzungen von Nachbarorganen, Darmabknickungen und Verwachsungen.


Gibt es spezielle Techniken, die in unserer Klinik angeboten werden?

Bei geeigneten Patienten kann eine Dickdarmresektion unter videoendoskopischer Sicht durch 2-12 mm kleine Inzisionen unter videoendoskopischer Kontrolle durchgeführt werden.

Dickdarmtumor

Was ist der Dickdarm und welche Funktion hat er?

Der Dickdarm ist der etwa 1,0 bis 1,5 m lange Abschnitt des Darmes, der sich an den Dünndarm anschließt. Er beginnt im rechten Unterbauch (Blinddarm - Zoekum) und verläuft von hier aus nach oben (Kolon aszendenz), dann quer (Kolon transversum) zu linken Seite, nach unten (Kolon deszendenz) und geht schließlich nach einem s-förmigen Verlauf (Kolon sigmoideum) im linken Unterbauch etwa 16 cm oberhalb des Afters in den Mastdarm (Rektum) über.

Der Dickdarm dient der Wiederaufnahme von Wasser und Spurenelementen aus dem flüssigen Verdauungssaft des Dünndarms und erzeugt so einen geformten festen Stuhlgang. 


Was sind die Ursachen für Dickdarmtumore?

Die genauen Ursachen für die Entstehung von Dickdarmgeschwülsten sind nicht bekannt. Genetische Veränderungen einzelner Zellen der Dickdarmschleimhaut führen zu einer vermehrten Wachstums- und Teilungstendenz. Es bilden sich häufig zunächst noch gutartige Polypen aus, die dann zu bösartigen Tumoren, dem Dickdarmkrebs, entarten können.

Es bestehen auch vererbliche Formen des Dickdarmkrebses, die einer besonderen Behandlung bedürfen (sog. Familiäre adenomatöse Polyposis oder hereditäre nicht-polypöse kolorektale Tumoren).


Was sind typische Krankheitszeichen des Dickdarmkrebses?

Die Zeichen für einen Dickdarmkrebs sind sehr unspezifisch, so dass zwischen den ersten Zeichen und der Diagnosestellung häufig mehr als ein halbes Jahr vergeht.

Hinweise auf eine Dickdarmgeschwulst können längere Zeit anhaltende auffallende Verstopfung, aber auch Durchfälle, Blähungen oder vermehrte Windabgänge sein. Das wichtigste Zeichen einer Geschwulst des Dickdarmes sind Schleim- und Blutauflagerungen auf dem Stuhlgang.

Auch wenn die häufigste Ursache einer Blutbeimengung zum Stuhlgang Hämmorrhoiden sind, sollte bei derartigen Symptomen der Dickdarm komplett untersucht werden.

Wechselnd auftretende Schmerzen, Gewichtsverlust und Appetitlosigkeit können ebenfalls durch einen Dickdarmkrebs hervorgerufen werden.


Welche Untersuchungen sind zur Diagnosestellung bei einer Dickdarmgeschwulst erforderlich?

Die wesentliche Untersuchung zur Stellung der Diagnose und zur Planung der Behandlung einer Dickdarmgeschwulst ist die Dickdarmspiegelung (Koloskopie), bei der auch eine Gewebeprobe entnommen werden kann. Alternativ kann auch eine Röntgenuntersuchung nach Gabe eines Kontrastmitteleinlaufs (Kolon-Kontrasteinlauf) durchgeführt werden. Bei Geschwülsten im s-förmigen Dickdarm ist zudem eine Spiegelung des Mastdarms (Rektoskopie) durch einen Chirurgen erforderlich. Zum Ausschluss möglicher Töchtergeschwülste (Metastasen) wird eine Ultraschalluntersuchung der Leber und eine Röntgenuntersuchung der Lunge durchgeführt.

Ein Großteil dieser Untersuchungen kann ambulant durchgeführt werden. Wenn die schriftlichen Befundberichte oder Röntgenbilder mitgebracht werden, müssen diese Untersuchungen selbstverständlich nicht wiederholt werden.


Welches Ziel hat die chirurgische Behandlung und welche Operation wird durchgeführt?

Das Ziel der operativen Therapie ist die Entfernung der Geschwulst mit einem ausreichenden Sicherheitsabstand und die Entfernung der Lymphknoten, welche durch eine Krebsgeschwulst mitbefallen sein können.

In Abhängigkeit von der Lage der Geschwulst kann der entfernte Darmabschnitt zwischen 15 cm und 1 m lang sein. Die Ausdehnung der Resektion wird mit jedem Patienten vor der Operation ausführlich besprochen.

Die beiden verbliebenen Darmenden werden nach Entfernung des befallenen Darmabschnittes durch eine Naht miteinander verbunden. Die Operation wird in der Regel durch einen etwa 20 cm langen senkrechten Hautschnitt in der Mitte des Bauches durchgeführt. In geeigneten Fällen kann die Operation aber in der minimalinvasiven Technik unter videoendoskopischer Kontrolle über mehrere kleinere Schnitte durchgeführt werden.

Welche Operationstechnik sinnvoll ist entscheidet der Chirurg bei jedem Patienten individuell. Die Operation dauert zwischen 1 und 3 Stunden.

Nur bei weit fortgeschrittenem Tumorleiden oder bei komplizierten Notfalleingriffen ist ein künstlicher Darmausgang erforderlich.

Welche Komplikationen sind nach einer Dickdarmresektion möglich?

Alle möglichen Komplikationen und das Risiko, dass sie auftreten, werden mit dem Patienten vor der Operation ausführlich besprochen.

Über den unmittelbaren Erfolg der Operation entscheidet, ob die Naht der beiden verbliebenen Darmenden (Anastomose) problemlos verheilt. Eine seltene Fehlheilung dieser Darmnaht kann zum Austritt von bakterienbesiedeltem Stuhlgang in die Bauchhöhle und so zu einer Bauchfellentzündung führen. Eine derartige Bauchfellentzündung kann lebensbedrohliche Folgen haben.

Aus diesem Grund ist die Herstellung der Darmnaht ein hoch standardisierter und mit äußerster Präzision durchgeführter Teil der Operation.

Gibt es spezielle Techniken, die in unserer Klinik angeboten werden?

Bei geeigneten Patienten kann eine Dickdarmresektion durch 2-12 mm kleine Inzisionen unter videoendoskopischer Kontrolle durchgeführt werden.


Wie verläuft die Nachbehandlung, wie lange dauert der Krankenhausaufenthalt?

Nach der Operation werden die meisten Patienten auf der chirurgischen Intensivstation betreut. Noch im Operationssaal oder auf der Intensivstation wird der Schlauch, der vom Narkosearzt zur künstlichen Beatmung während der Operation eingeführt wurde, entfernt. Weitere Schläuche dienen zur Ableitung von Wundsekret aus dem Bauchraum (Drainagen), verhindern das postoperative Erbrechen (Magensonde) und dienen zur Ableitung von Urin aus der Blase (Urinkatheter). Diese Schläuche bereiten keine Schmerzen und werden nach der Operation so rasch wie möglich entfernt.

In Abhängigkeit vom intraoperativen Befund wird der Patient am nächsten Tag auf seine Station verlegt. Er darf bereits Tee trinken und nach Rücksprache mit dem Operateur auch Suppe zu sich nehmen. Der Flüssigkeitshaushalt wird durch Infusionen ausgeglichen.

Um Schmerzen nach dem Eingriff zu vermeiden erhält jeder Patient eine spezielle adaptierte Schmerztherapie. Wichtig ist in dieser Phase die aktive Teilnahme des Patienten am Genesungsprozess. Jeder Patient sollte sich so viel wie möglich außerhalb des Bettes aufhalten, d.h. im Stuhl sitzen und umherlaufen. Zur Vermeidung einer Thrombose oder Embolie werden Kompressionsstrümpfe und Heparininjektionen erforderlich. Die Hautnaht kann in der Regel nach 7-9 Tagen entfernt werden.